Ist eine Betriebshaftpflicht für Berufsbetreuer*innen sinnvoll?

Oft kommt die Frage auf, ob Berufsbetreuer*innen neben der Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, welche eine Pflichtversicherung ist, auch eine Betriebshaftpflichtversicherung haben sollten. Dies wollen wir im folgenden Artikel beleuchten.

Berufsbetreuer sind in der Regel verantwortliche und engagierte Fachleute, die die Interessen und Bedürfnisse ihrer Schutzbefohlenen gewissenhaft vertreten. Ihre Aufgaben sind vielfältig und beinhalten die rechtliche, finanzielle und soziale Unterstützung von Menschen, die aufgrund von Krankheit, Alter oder anderen Gründen nicht in der Lage sind, ihre eigenen Angelegenheiten zu regeln. In diesem sensiblen Berufsfeld sind ethische Standards und Rechtskenntnisse von entscheidender Bedeutung. Daher ist es für Berufsbetreuer*innen unerlässlich, sich angemessen abzusichern, um sowohl ihre eigene berufliche Integrität als auch die Interessen ihrer Klienten zu schützen.

Für reine Vermögensschäden hat der Gesetzgeber eine Pflichtversicherung eingeführt und damit alle Umstände geregelt. Die Regelungen dazu können Sie in dem dazugehörigen Blogartikel zur Pflichtversicherung für Berufsbetreuer*innen nachlesen. Ob Sie neben der Vermögensschadenhaftpflichtversicherung auch eine Betriebshaftpflichtversicherung in Erwägung ziehen sollten. Im folgenden Artikel werden die Gründe dafür erläutert:

1. Schutz vor Sach- und Personenschäden:

Die Betriebshaftpflichtversicherung schützt Berufsbetreuer*innen vor den finanziellen Folgen von Sach- und Personenschäden, die während der Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit verursacht werden. Das können beispielsweise Schäden an Räumlichkeiten sein, in denen Beratungsgespräche stattfinden, oder Verletzungen von Klienten oder anderen Personen. Häufige Schadenszenarien bei Berufsbetreuer*innen sind vor allem verlorene Schlüssel oder verlorene Akten oder Gegenständer der Betreuten. Sollten Sie ein eigenes Büro unterhalten, welches Sie angemietet haben, sichert die Betriebshaftpflichtversicherung auch Mietsachschäden an der Immobilie ab.

2. Schutz vor unbegründeten Ansprüchen:

Manchmal werden rechtliche Ansprüche gegen Berufsbetreuer*innen erhoben, die sich später als unbegründet herausstellen. Die Versicherung übernimmt die Kosten der rechtlichen Verteidigung und schützt die berufliche Reputation des Betreuers. Die Betriebshaftpflichtversicherung stellt also auch eine passive Rechtsschutzversicherung dar, wenn Ansprüche Dritter bei Ihnen geltend gemacht werden, für die Sie keine Verantwortung tragen.

3. Kosten einer Betriebshaftpflichtversicherung:

Die Versicherungsprämien für die Betriebshaftpflichtversicherung für Berufsbetreuer*innen variieren sehr stark. In der Regel ist es die günstigste Lösung, das Risiko direkt in der Vermögensschadenhaftpflichtpolice als Add On mit einzuschließen. Einige Anbieter bieten hier schon Einschlüsse für weit unter 100€ im Jahr. In unserem Vergleichsrechner können Sie das Risiko der Betriebshaftpflicht mit anwählen und so direkt den Beitragsunterschied vergleichen.

Fazit:

Gerade wenn Sie ein eigenes Büro unterhalten oder auch Kontakt zu Ihren Betreuten pflegen oder gar Schlüssel oder andere Sachen an sich nehmen, ist es sehr ratsam die Vermögensschadenhaftpflichtversicherung um eine Betriebshaftpflichtversicherung zu erweitern. Wenn Sie sich unschlüssig sind, ob Sie Risiken haben, welche über eine Betriebshaftpflichtversicherung abgedeckt wären, beraten wir Sie hier gern.